Die Attel: ein Stück Natur zurückgewinnen
Als Wasserwirtschaftsamt Rosenheim setzen wir uns dafür ein, Flüsse lebendig und ökologisch vielfältig zu gestalten. An der Attel im Landkreis Ebersberg zwischen Grafing und Emmering haben wir seit 2011 mehrere Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. So schaffen wir neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen und sorgen dafür, dass Fische wieder ungehindert wandern können. Mit unseren Maßnahmen verbessern wir auch den Hochwasserschutz.
Unsere Maßnahmen im Überblick:
2011: Seitenarm bei Grafing-Aiterndorf
Bei Aiterndorf wurde rechtsufrig ein 48 Meter langer Seitenarm mit insgesamt sieben Becken geschaffen. Dieses Umgehungsgerinne ermöglicht es den Fischen, ungehindert zu wandern – dank eines dauerhaften Wasserdurchlaufs von mindestens 100 Litern pro Sekunde auch bei Niedrigwasser.

2014: Umgestaltung bei der Schwarzgrabenmündung
Oberhalb der Schwarzgrabenmündung im Straußdorfer Moos haben wir das linke Ufer umgestaltet. Seitdem hat der Fluss ein leicht gewundenes, unterschiedlich breites Gewässerbett mit Ausbuchtungen. Buhnen und andere Strukturelemente lenken die Strömung.
2016: Ökologische Aufwertung bei Henneleiten
Bei Henneleiten wurde ein neuer Flusslauf mit mäandrierendem Charakter angelegt. Die früher als Grünland genutzten Flächen haben sich seitdem hin zu einem ökologisch höherwertigen Biotop entwickelt und das Landschaftsbild deutlich aufgewertet. Der alte gerade Flusslauf wird hier nur noch im Hochwasserfall durchflossen. Zeitgleich mit dem neuen Flussmäander wurde bei der Brücke nach Henneleiten ein rückwärts benetzter Altarm errichtet.

2016: Seitenarm bei Hofberg
Auf Höhe Hofberg wurde ein ständig durchflossener Seitenarm mit angeschlossenem Altarm angelegt. Unregelmäßige Uferlinien, wechselnde Böschungsneigungen und natürliche Strukturelemente erzeugen Strömungsvielfalt und dienen Fischen als Unterstand.

2017: Sohlrampe bei Henneleiten
Südlich von Henneleiten haben wir den Flusslauf durch den Bau einer 50 Meter langen, ökologisch durchgängigen Sohlrampe aufgewertet. Durch das deutlich geringere Fließgefälle können sich die Fische hier nun ungehindert bewegen.
2023: Absturz an der am Schauerachgrabenmündung
An der Schauerachgrabenmündung wurde ein altes Absturzbauwerk entfernt und gezielt sogenannte Engineered Log James (naturnahe Strukturen aus Totholz) eingesetzt, um neue Lebensräume zu schaffen.

2024: Renaturierung an der Mündung Straußdorfer Gräben
Auf Höhe von Straußdorf wurde ein für Fische und Kleinstlebewesen nicht passierbares altes Tosbecken sowie mehrere Sohlschwellen entfernt. Der Höhenunterschied von 1,10 m wurde durch den Bau einer ökologisch durchwanderbaren Sohlgleite ausgeglichen. Mit Totholz und Wurzelstöcken wurde der Lebensraum Gewässer naturnah gestaltet. Auf ca. 150 Meter Länge wurden außerdem die Ufer bepflanzt und ökologisch aufgewertet.
