Die Prien
Die Prien ist ein ausgebauter Wildbach und liegt in der Unterhaltungs- und Ausbaulast des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim. Das Einzugsgebiet der Prien reicht bis an den Spitzstein im Gemeindegebiet Aschau. Nach 33 km Fließstrecke mündet die Prien bei Rimsting in den Chiemsee. Die Größe des Einzugsgebietes beträgt im Ort Prien etwa 93 km² und ist durch das steile obere Priental mit regelmäßigen kurzen Starkregenereignissen geprägt. Die Pegelmessstelle in Prien zeigt, dass bei einem hundertjährlichen Hochwasserereignis der Prien mit 180 m³/s Abfluss zu rechnen ist.
Projekt 1: Wildholzrechen am Siggenhamer Wehr
Projektstart: 2023 Projektende: 2024
Von ihrer Quelle bis zum Siggenhamer Wehr durchfließt die Prien insgesamt 27,5 km, davon größtenteils bewaldetes Gebiet mit einigen steileren Hängen. Anfallendes Wildholz, wie entwurzelte Bäume und Geäst oder losgelöste Bretter der Sägewerke, können bei Hochwasser von den Wassermassen mitgerissen werden. Das Problem: Die beiden oberen Brücken in Prien liegen zu niedrig, so dass das Risiko besteht, dass Schwemmholz die Brückenquerschnitte bei Hochwasser verklaust und es zu einem Aufstau und Übergehen an den Ufern kommt.
Ein Wildholzrechen unterhalb des Siggenhamer Wehrs soll das Schwemmholz bereits vor dem Ortsgebiet zurückhalten, so die Situation entspannen und den Hochwasserschutz der Gemeinde verbessern. Der Rechen besteht aus großen ausbetonierten Stahlpfählen, die im Grundriss V-förmig angeordnet sind und von einem zum anderen Ufer reichen. Das Schwemmholz bleibt in dieser Konstruktion hängen und verkeilt sich untereinander. Durch die Zwischenräume kann das Wasser jedoch weithin hindurchströmen. Nach Abklingen eines Hochwassers wird der Rechen von der Flussmeisterstelle dann wieder geräumt.
Auf den verbleibenden drei Flusskilometern, vom Standort des Wildholzrechens bis Prien am Chiemsee, durchfließt das Gewässer in einigen Kurven mit teilweise steilen Ufern das Eichental. Um auch noch das auf dieser Reststrecke anfallende Wildholz vor Ortseintritt zurückzuhalten, werden in der Außenkurve einer Flussbiegung vor dem Ort zusätzlich noch drei Kurzrechen geplant.
Hochwasserschutz mit Mehrwert
Der Erlebniswanderweg "Prientaler Flusslandschaft" und verschiedene Wanderwege laden Bürgerinnen und Bürger schon jetzt dazu ein, sich an der Prien zu entspannen und zu erholen. Im Zuge der Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahme soll auch die Sozialfunktion des Gewässers Prien am Siggenhamer Wehr gestärkt werden. Ein paar Sitzgelegenheiten und eine gute Zugänglichkeit, um an und in den Fluss zu kommen können hier attraktiv gestaltet werden. Schautafeln werden die Natur sowie die Hochwasserschutzmaßnahme erläutern.Ein weiterer Tipp an der Prien ist übrigens unser Schwemmholz-Rastplatz am Bankerlweg in Aschau
Auf den verbleibenden drei Flusskilometern, vom Standort des Wildholzrechens bis Prien am Chiemsee, durchfließt das Gewässer in einigen Kurven mit teilweise steilen Ufern das Eichental. Um auch noch das auf dieser Reststrecke anfallende Wildholz vor Ortseintritt zurückzuhalten, werden in der Außenkurve einer Flussbiegung vor dem Ort zusätzlich noch drei Kurzrechen geplant.
Projekt 2: Instandsetzung und Sanierung an der Prien
Projektstart: 2014 Projektende: Oktober 2015
Nach dem verheerenden Hochwasser der Prien vom September 1899 wurde der Wildbach in den Jahren 1902 bis 1904 erstmalig innerörtlich ausgebaut.Der zu sanierende Abschnitt der Prien unterhalb des Friedhofstegs wurde in den Jahren 1912 und 1938 ausgebaut. Damals lagen dort sechs betonierte, bis zu zwei Meter hohe Querbauwerke. Die Böschungen waren durchgehend mit auf Beton gesetzten Steinen gesichert. Eine Betonmauer stützte die Außenseite der Bachschleife, das sogenannte Prallufer, bei Flusskilometer 2,8.
Vor allem die jüngsten Hochwasser 2002, 2010 und 2013 beanspruchten diese Bauwerke aber permanent. Dadurch wiesen sie größere, sanierungsbedürftige Schäden auf. Die Auffangbecken (Tosbecken) der Abstürze haben sich eingetieft und entlang der Böschungen waren viele Anbrüche entstanden. Durch Oberflächenbeschädigung (Abrasion) und Frosteinwirkung war die linksufrige Stützmauer im Sockelbereich beschädigt. Außerdem war der Gewässerabschnitt wegen der hohen Sohlabstürze für Fische und sonstige Gewässerorganismen nicht durchwanderbar und strukturarm. Im Zuge der Sanierungsarbeiten hat die Flussmeisterstelle Rosenheim neun naturnah gestaltete Sohlriegel aus Kalksteinen eingebaut, die die Stützfunktion der alten betonierten Abstürze übernehmen. Weitere Kalksteine an den Uferböschungen geben der Prien Struktur. Die Schäden an der linksseitigen Stützmauer wurden mit einer betonierten Vorsatzschale im Sockelbereich der Mauer ausgebessert. Durch die ökologische Umgestaltung ist die Prien an diesem Gewässerabschnitt nun auch wieder für Fische und wirbellose Kleinsttiere durchgängig. Unterhalb der Sohlriegel haben wir soweit möglich tiefere "Gumpen" hergestellt, um die Gewässerstruktur vor allem für Forellen und Äschen zu verbessern.