Die Rottach
Die Rottach ist ein etwa 11 Kilometer langer Wildbach, der in der Gemeinde Rottach-Egern (Landkreis Miesbach) entspringt und in den Tegernsee mündet. Nach einem katastrophalen Hochwasser 1899 haben die Menschen die Rottach stark ausgebaut, begradigt und eingedeicht. Durch diese Regulierung wollte man das Risiko für die Bewohner von Rottach-Egern und der Stadt Tegernsee reduzieren.
Moderner Hochwasserschutz an der Rottach
Dieser Ausbau entspricht allerdings nicht mehr den Standards eines modernen Hochwasserschutzes. Deshalb hat das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und seine Flussmeisterstelle Miesbach 2016 mit den Arbeiten an einem neuen Schutzkonzept begonnen. Im ersten Schritt umfasste das Konzept Sanierungsarbeiten an den Wildbächen Eckspitzsteingraben und Kühzaglbach im Einzugsgebiet der Rottach. Gleichzeitig wurde der bestehende Verlauf der Rottach ausgebessert und für den Bemessungsabfluss ausgebaut. Um die Rottach noch naturnäher ausbauen zu können, fehlten verfügbare Grundstücke. Deshalb war nur eine Variante mit Uferschutz aus Wasserbausteinen und aufgesetzten Mauern möglich.
Schutz vor 100-jährlichem Hochwasser
Zwischen der Bundesstraßenbrücke und der Tuftenbrücke wurde ab 2019 der Deichweg auf mindestens 1,90 m zzgl. Bankett verbreitert. Die bestehenden Deiche wurden, wo es platztechnisch möglich war, erhöht. Landseitig wurden Schwergewichtsmauern aus Wasserbausteinen oder Winkelstützmauern errichtet, so dass ein Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser und 50 cm Freibord besteht. Die Betonmauern wurden gespitzt und gestockt (aufgeraut) und teilweise mit Rankpflanzen oder Sträuchern begrünt. Es entstanden schöne Blüh- und Grünstreifen mit Magerrasen und dort, wo es möglich war wurden Bäume gepflanzt. Vereinzelte Ruhebänke laden zum Verweilen ein. 2021 konnte die Baumaßnahme abgeschlossen werden.