Die Glonn im Porträt

Die Glonn fließt durch das bayerische Voralpenland von den Glonnquellen in Glonn
bis zur Mündung in die Mangfall in Bad Aibling. Insgesamt ist sie etwa 28 km lang.

Die Glonn ähnelt ihrem natürlichen Zustand nur noch entfernt: Die umliegenden Auenwälder und Nasswiesen werden intensiv landwirtschaftlich genutzt und mehrere Triebwerke verhindern, dass das Gewässer für Fische und andere Kleinstlebewesen vollständig durchwanderbar ist. Naturnaher Uferbewuchs und Gehölzsaum ist nur noch abschnittsweise vorhanden. Trotzdem weist die Glonn noch naturnahe
Gewässerabschnitte von regionaler Bedeutung auf. Mit verschiedenen Maßnahmen
trägt das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim dazu bei, die Glonn weiterhin naturnah umzugestalten.

Projekt 1: Ökologische Aufwertung an der Waslmühle

  • Projektbeginn:2020
  • Projektende:2021

Auf einer Länge von rund 900 Metern hat sich die Glonn auf Höhe der Waslmühle ihrem ursprünglichen Zustand ein Stück genähert: In insgesamt zwei Bauabschnitten hat das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim die Glonn umgestaltet. Ziel der Maßnahmen war, wechselnde Fließgeschwindigkeiten zu erreichen und den geradlinigen Charakter der Glonn aufzulösen. Im Herbst 2021 hat die Flussmeisterstelle Wasserburg die Arbeiten beendet. Seitdem sorgen verschiedene Strukturelemente, wie Totholz und Wurzelstöcke, für Abwechslung im Gewässerbett.

Ein neuer Gewässerarm für Jungfische

Ein Herz für Fische zeigt die Flussmeisterstelle mit dem neuen ständig durchflossenen Gewässerarm. Dieser erinnert nicht nur von der Form her an ein Herz, sondern soll vor allem als Jungfischhabitat dienen. Denn die Strukturelemente und ungleichmäßigen Gewässerbreiten, Sohltiefen und Fließgeschwindigkeiten bieten optimale Lebensbedingungen für Fische und andere Gewässerlebewesen.

Projekt 2: Natürliche Eigenentwicklung in Mietraching

  • Projektbeginn:2020
  • Projektende:2022

Auch in Mietraching freut sich das linke Ufer der Glonn über eine naturnahe Umgestaltung. Auf insgesamt 569 Metern Länge (von Flusskilometer 3+838 bis 4+407) hat die Flussmeisterstelle Miesbach den Ufer- und Böschungsbereich abgeflacht und vergrößert. Diese neu geschaffenen Uferzonen sind für den Hochwasserschutz sehr wichtig, denn sie dienen als natürliche Überflutungsbereiche. Im Falle eines Hochwassers werden die angrenzenden Auenflächen überschwemmt, was diesem zu Gute kommt – denn Hochwasser sind für die Pflanzen und Tiere in den Auen lebensnotwendig.

Verschiedene Strukturelemente, wie Wurzelstöcke und Totholz, lösen den linearen Verlauf der Glonn auf und ermöglichen es ihr, sich eigendynamisch zu entwickeln. Gleichzeitig bieten sie Lebewesen einen geschützten Lebensraum.