Geogene Belastungen

Naturbedingt erhöhte Schadstoffgehalte in Böden

Bodenschutzingenieurin bei der Bodenansprachen Bild vergrössern Bodenschutzingenieurin bei der Bodenansprache

Geogene Belastungen sind naturbedingt erhöhte Schadstoffgehalte in Böden. Die Ursachen dieser geogenen Belastungen liegen vor allem im Mineralbestand des Ausgangsgesteins und in pedogenetischen Stoffumverteilungsprozessen (Anreicherung und Verarmung) begründet. Eine Besonderheit in Bayern sind die hydrogeologischen Verhältnisse des Molassebeckens, die in Wechselwirkung mit organo-mineralischen Bodenformen hier naturbedingt zum Teil zu sehr hohen Arsen-Anreicherungen im Boden führen.

Der vorsorgende Bodenschutz will hier sicherstellen, dass anfallendes Bodenmaterial dieser Bodenausgangsgesteine nicht durch Verlagerung und Wiederaufbringung auf Böden anderer Bodenausgangsgesteine die dortigen Bodenfunktionen nachteilig verändert.

Nach § 12 Abs. 10 der Bundes - Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) ist in Gebieten mit erhöhten Schadstoffgehalten die Verlagerung von Bodenmaterial innerhalb dieser Gebiete/dieses Bodenausgangsgesteines zulässig.

Hier kommt der allgemeine Grundsatz im vorsorgenden Bodenschutz "Gleiches zu Gleichem" zum Tragen. Weitere Anforderung an das Aufbringen und Einbringen von Bodenmaterial regelt § 12 BBodSchV, wichtige Hinweise zur Verwertung von Bodenmaterial finden sich zudem in der DIN 19731.

Aufgrund der Auswertungen aus dem Projekt "Wissenschaftliche Grundlagen für den Vollzug der Bodenschutzgesetze (GRABEN)" und den Erfahrungen und Erkenntnissen aus lokalen Sonderprojekten erstellt das LfU in Zusammenarbeit mit den Bodenschutzingenieuren an den Wasserwirtschaftsämtern Hinweiskarten zu Gebieten mit naturbedingt erhöhten Schadstoffgehalten in Böden Bayerns.

Im Amtsbereich des WWA Rosenheim sind aufgrund der geogenen Belastungen über das Jahr 2012 zahlreiche Bodenproben mit Hilfe eines Pürkhauer-Bohrstock (Abb. 1) genommen worden.

Diese werden im Bodenlabor in Marktredwitz auf geogene Belastungen wie Arsen untersucht.

In diesem Jahr steht ein großes bayernweites Projekt aufgrund der geogenen Belastungen mit Arsen an. Über Einzelheiten werden wir Sie hier in Kürze informieren.