Reitbach

In der Marktgemeinde Prien am Chiemsee hat das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Hochwasserschutzmaßnahmen durchgeführt.

Der Reitbach wird aufgrund des verhältnismäßig steilen Einzugsgebiets als Wildbach eingestuft, mit einer sehr kurz anlaufenden Hochwasserwelle, hohen Fließgeschwindigkeiten und einem hundertjährlichen Hochwasserabfluss von 12,2 m³/s.

Infolge zahlreicher Hochwasserereignisse in den vergangenen Jahren kam es entlang
des Reitbaches sowie im Bereich der Mündung in den Mühlbach-Kanal mehrfach zu Überschwemmungen mit teilweise erheblichen Sachschäden.

Für die Planung des Hochwasserschutzes am Reitbach wurden unterschiedliche Konzepte zur Hochwasserrückhaltung geprüft. Als beste Variante hat sich ein Hochwasserrückhalte-
becken etwa 500 m westlich der Bebauung herausgestellt. Das Dammbauwerk für dieses Hochwasserrückhaltebecken wurde an einer natürlichen Engstelle des Schluchtlaufes errichtet und ist 105 m lang.

Der Damm ist als geschütteter Stützkörper mit schräg liegender Kerndichtung konzipiert. Als Betriebsdurchlass wurde eine Verrohrung DN 1200 errichtet. Zum Schutz vor Verklausung (Verstopfung durch Totholz) ist im Einlaufschacht ein Stabrechen integriert. Die ökologische Durchgängigkeit am Gewässer bleibt dabei bestehen.

Durch die Errichtung des Hochwasserrückhaltebeckens wird der Hochwasserabfluss auf 4m³/s begrenzt, was einen schadlosen Abfluss der Hochwasserwelle im Bereich der bebauten Flächen ermöglicht.

Pflasterung Flutmulde Bild vergrössern Pflasterung Flutmulde

Einweihung des Hochwasserrückhaltebecken in Prien am Reitbach

Einlauf Bauwerk Bild vergrössern Einlauf Bauwerk
Begehung des Hochwasserrückhaltebecken Bild vergrössern Begehung des Hochwasserrückhaltebecken

Informationen

  • Gewässer:Reitbach, ausgebauter Wildbach
  • Gemeinde: Markgemeinde Prien am Chiemsee
  • Maßnahme: Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens
  • Zweck: Hochwasserschutz bis zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis
  • Kosten: 1,2 Mio EUR
  • Bauzeit: Oktober 2015 bis Mai 2016
  • Ausführung: Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, Flussmeisterstelle Rosenheim

Reitbach-Instandsetzung 2016/2017

Nach der Beendigung der Arbeiten am großen Hochwasserrückhaltebecken wurde der unterhalb liegende Gewässerabschnitt naturnah umgestaltet. Auf einer Länge von 300 Metern wurden in das bestehende Gewässerbett in unregelmäßigen Abständen Solriegel mit Wasserbausteinen eingebaut. Gleichzeitig wurden 5 bestehende Abstürze umgestaltet. Durch diese Maßnahmen wird die Gewässerstruktur wieder ökologischer ausgebildet. Die Gewässersohle wird für Fische und aqutische Gewässerorganismen durchgängig, auf der Gewässersohle kann sich wieder natürlich Kies ablagern.
Das Dammbauwerk für dieses Hochwasserrückhaltebecken wurde an einer natürlichen Engstelle des Schluchtlaufes errichtet und ist 105 m lang.

Die Sanierungsmaßnahmen werden im Eigenbetrieb der Flussmeisterstelle Rosenheim durchgeführt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 200.000 €.