Hochwasserschutz Mangfalltal

Stadt Kolbermoor

Der Hochwasserschutz für das Gemeindegebiet von Kolbermoor ist in sechs Bauabschnitte unterteilt.

Übersichtslageplan Kolbermoor Bild vergrössern Übersichtslageplan Kolbermoor

Bauabschnitt 01

Der Bauabschnitt 01 erstreckt sich im Stadtgebiet von Kolbermoor von Fluss-km 7,660 bis Fluss-km 8,200 am rechten (südlichen) Mangfallufer.

Zeitlicher Ablauf

  • Entwurfsplanung 2001
  • Planfeststellung 2004
  • Bauausführung 2004 / 2005

Die Maßnahme umfasste die Erhöhung des bestehenden Deiches im Bereich Spinnereiwehr bis Zugspitzstraße sowie den Bau einer Binnenentwässerungsleitung.
Die Kosten für den Bauabschnitt 01 beliefen sich auf etwa 720.000 €.

Binnenentwässerung im Bereich des Deichfußes Bild vergrössern Binnenentwässerung im Bereich des Deichfußes
Hochwasserschutzdeich in Kolbermoor Bild vergrössern Hochwasserschutzdeich in Kolbermoor

zum Seitenanfang Bauabschnitt 02

Mündung des neuen Kaltenbrunnbaches in die Mangfall Bild vergrössern Mündung des neuen Kaltenbrunnbaches in die Mangfall

Luftbild der fertig gestellten Baumaßnahme (links die Mangfall, rechts die Staatsstraße 2078) Bild vergrössern Luftbild der fertig gestellten Baumaßnahme (links die Mangfall, rechts die Staatsstraße 2078)

Der Bauabschnitt umfasst den Bereich von Fluss-km 8,200 bis Fluss-km 9,140 rechts (südlich) der Mangfall. Es wurde eine Deichrückverlegung bis zur Staatsstraße zur Erhaltung des Retentionsraumes und eine Verlegung der Kaltenbrunnbachmündung in Richtung Osten durchgeführt.

Daten zum Bauabschnitt 02 in Kolbermoor:

  • Länge des neuen Hochwasserschutzdeiches ca. 1 Kilometer (Deichrückverlegung);
  • Der Mangfall stehen dadurch ca. 120.000 m³ zusätzlicher Rückhalteraum zur Verfügung;
  • Verlegung der Einmündung des Kaltenbrunnbaches ca. 950 Meter flussabwärts. Die Rückstaugefahr bei Hochwasser aus der Mangfall wird somit entschärft.
  • Ebenso wurde eine zusätzliche ökologisch wertwolle Auwaldfläche in der Größe von ca. 20 Fussballfeldern im Stadtgebiet reaktiviert.
  • Die Erholungsfunktion konnte erheblich verbessert werden.
  • Kosten 2,1 Millionen Euro; Beteiligung der Stadt Kolbermoor ca. 550.000 Euro; Projekt wurde aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.
  • Der Bauabschnitt 02 schützt im Stadtgebiet von Kolbermoor ca. 1.500 Gebäude und ca. 5.000 Einwohner auf einer Größe von rund 260 Fussballfeldern vor einem so genannten Jahrhunderthochwasser (HQ 100).

Sofortmaßnahme an der Mangfall am Bauabschnitt 02

Spundwandrammgerät Bild vergrössern Spundwandrammgerät beim Einbringen der Spundbohlen.

zum Seitenanfang Bauabschnitt 03

Der Bauabschnitt 03 erstreckt sich im Bereich von Fluss-km 7,510 bis Fluss-km 7,750 in der Mangfall.

Die Kosten der Gesamtmaßnahme lagen bei etwa 1.200.000 €

alte Wehranlage Bild vergrössern alte Wehranlage

Die Maßnahme umfasste den Abbruch der bestehenden Wehranlage (Spinnereiwehr) und den Neubau von zwei naturnahen aufgelösten Rampen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit.

Neue naturnahe aufgelöste Rampen Bild vergrössern Neue naturnahe aufgelöste Rampen

zum Seitenanfang Bauabschnitt 04

Der Bauabschnitt 04 erstreckt sich im Innenstadtbereich von Kolbermoor von Fluss-km 5,400 (Stadtgrenze zu Rosenheim) bis Fluss-km 7,660 (Spinnereiwehr) beidseitig der Mangfall.

Nach dem Hochwasser 2013 wurde zum sofortigen Schutz der Bürgerinnen und Bürger in Kolbermoor (und auch Rosenheim) anstelle der geplanten Betonmauern Spundwände eingebracht. Aus statischen Gründen wurden im Teilabschnitt an der Brückenstraße Betonwände auf Bohrpfählen errichtet. 2015 wurde über die Gestaltung der Spundwände eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Wesentliches Ergebnis ist die Abdeckung der Spundwände mit Betonfertigteilen, die Zugänglichkeit der Mangfall über Treppen und Öffnungen in der Hochwasserschutzwand sowie die Gestaltung beliebter Plätze am Mangfallufer hinter der Mauer. Die Bäume in den sogenannten Bastionen sollen den ursprünglichen Alleecharakter wieder herstellen.

Sofortmaßnahme an der Mangfall am Bauabschnitt 04 (Rote Markierung).

Mobiles Element in Kolbermoor an der Mangfall Bild vergrössern Mobiles Element in Kolbermoor an der Mangfall
Mauer entlang des Friedhofs Bild vergrössern Mauer entlang des Friedhofs
Bepflanzung an der Mangfall Bild vergrössern Bepflanzung der Bastionen an der Mangfall in Kolbermoor

Im Bereich des Friedhofs wurde 2017 - 2018, die noch verbliebene Lücke im Hochwasserschutz im Innenstadtbereich geschlossen. Dazu wurde auf der Wasserseite des Weges eine auf Bohrpfählen gegründete Betonmauer errichtet. Außerdem wurden am Friedhofsvorplatz Sitzstufen zur Mangfall gebaut. Dieser Bereich wird im Hochwasserfall mit mobilen Elementen geschlossen.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 9.150.000 €.

Bis Herbst 2020 wurde die Abdeckung der Spundwände im gesamten Stadtbereich mit Betonfertigteilen und einer Stahlabdeckung in Teilbereichen erneuert.

Spundwandabdeckung südlich der Mangfall Bild vergrössern Spundwandabdeckung südlich der Mangfall

zum Seitenanfang Bauabschnitt 05

Blick auf die Spinnereiinsel Bild vergrössern Blick auf die Spinnereiinsel

Der Bauabschnitt 05 erstreckt sich im Bereich von Kolbermoor von Fluss-km 7,660 bis Fluss-km 10,100 am linken (nördlichen) Mangfallufer und von Fluss-km 9,140 bis Fluss-km 10,540 am rechten (südlichen) Mangfallufer.

Der Abschnitt umfasst nördlich der Mangfall den Bereich der Spinnereiinsel, vom Walzenwehr bis zum umgebauten Spinnereiwehr. Die Deiche wurden an den Mangfallkanal zurückverlegt und auf ein HW100 + 1m Freibord ausgebaut.

Der rechtsseitige Deich wurde im Bereich von der Aiblinger Brücke bis zur ehemaligen Mündung Kaltenbrunnbach ebenfalls mit einer Innendichtung sowie einer Binnenentwässerung versehen.

Die Maßnahme wurde 2012 fertig gestellt und hat sich bereits beim Hochwasser 2013 bewährt.

Die Kosten beliefen sich auf etwa 3,8 Mio. €. Die Maßnahme wurde mit Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.

zum Seitenanfang Bauabschnitt 06

Lageplan Bauabschnitt 06 Bild vergrössern Lageplan Bauabschnitt 06

Der Bauabschnitt 06 Willinger Au erstreckt sich am rechten (südlichen) Mangfallufer von Fluss-km 10,54 bis Fluss-km 11,70. Geplant wurde eine Deichrückverlegung im Bereich des Auwaldes zwischen Aiblinger Brücke und Mündung des Willinger Mühlbaches.


2019/20 wurden vorbereitende Maßnahmen wie Rodung der Flächen und Baugrunderkundungen für den Hochwasserschutz ausgeführt.



2020/21 erfolgte der erste Teilabschnitt mit dem Bau eines Deiches zwischen der Mangfall und der Staatstraße St2078 hinter der Bebauung. In den neu aufgeschütteten Deich wurde eine Innendichtung (Erdbetonwand) eingebracht und mit Stahlträgern verstärkt.

2022/23 wird in einem zweiten Teilabschnitt die Spundwand entlang der Staatsstraße gerammt und ein Sielbauwerk für die Steuerung des Gererbach errichtet. Anschließend wird die bereits erfolgte Verlegung des Willinger Mühlbachs mit neuem Mündungsbereich aktiviert.

Einbringen einer Innendichtung (Erdbetonwand) mittels FMI-Fräse Bild vergrössern Einbringen einer Innendichtung (Erdbetonwand) mittels FMI-Fräse
Neuer Querdeich zum Schutz der Bebauung Bild vergrössern Neuer Querdeich zum Schutz der Bebauung

Zeitlicher Ablauf

  • Planfeststellung: 2017
  • Deichbau Los 1: 2021
  • Spundwandarbeiten Los 2: 2022/23
zum Seitenanfang