Hochwasserschutz Mangfalltal

Stadt Bad Aibling


Hochwasserschutzmaßnahmen an der Mangfall.

Übersichtslageplan Bad Aibling Bild vergrössern Übersichtslageplan Bad Aibling

Bauabschnitt 01

Lageplan Bild vergrössern Lageplan

Der Bauabschnitt 01 erstreckte sich von Flusskilometer 12,90 bis Flusskilometer 15,00 beidseitig der Mangfall im Gemeindegebiet Bad Aibling und in einem kleinen Abschnitt im Marktgemeindegebiet Bruckmühl.

früherer Zustand:

  • Deiche waren zu niedrig und Böschungen zu steil
  • Deichkrone war zu schmal für Deichverteidigung
  • Zufahrtswege zu den Deichen lagen im Überschwemmungsgebiet
  • Standsicherheit der Deiche war durch starken Bewuchs gefährdet

ursprünglicher Zustand des Deiches Bild vergrössern ursprünglicher Zustand des Deiches

Ziel des Ausbaus war eine

  • Verbesserung des Hochwasserschutzes auf ein 100 jährliches Hochwasser
  • Rückverlegung der Deiche, soweit möglich, zur Erhaltung und Wiedergewinnung bestehender Retentionsräume

Zeitlicher Ablauf

  • Entwurfsplanung 2004
  • Planfeststellung 2005
  • Ausführungsplanung 2006
  • Ausführungsplanung 2006
  • Bauausführung 2007 bis 2009

Die Kosten beliefen sich auf ca. 7.500.000 €. Die Stadt Bad Aibling und der Markt Bruckmühl beteiligten sich an den Kosten.

Auslaufschwelle im Bereich des Polders Bild vergrössern Auslaufschwelle im Bereich des Polders

Die Maßnahme umfasste den Aufbau neuer Hochwasserschutzdeiche im Bereich Waldheim, Unterheufeld, Madau und Mitterham.
Es entstanden drei Polder, wobei der Polder Unterheufeld als Flutpolder ausgebildet wurde und die Polder Mitterham und Waldheim als Rückstaupolder.
Der Polder Unterheufeld entstand im Auwald zwischen Mangfall und Triftbach. Es handelte sich um eine derzeit trockene Überschwemmungsfläche, die wieder reaktiviert wurde und ein bis zwei Mal im Jahr, ähnlich den natürlichen Bedingungen geflutet wird. In enger Zusammenarbeit mit Biologen wurde eine landschaftsplanerisch und ökologisch wertvolle Lösung ausgearbeitet. Es wurden zwei getrennte Einläufe in den Polder gebaut, um sowohl eine ökologische Flutung bei kleineren Hochwasserereignissen, als auch eine Retentionswirkung bei größeren Abflüssen zu erreichen.

Kreuzungsbauwerk mit Regulierungs- und Absperrschütz Bild vergrössern Kreuzungsbauwerk mit Regulierungs- und Absperrschütz

Die Polder Mitterham (landwirtschaftliche Fläche, Sportplatz) und Waldheim (forstwirtschaftliche Fläche) wurden als Rückstaupolder ausgebildet. Die Lage und Höhe der Einlaufschwellen wurde so ausgelegt, dass ein maximales Rückhaltevolumen in den Seitenpoldern der Mangfall genutzt werden kann, ohne die Überschwemmungshäufigkeit für die Anlieger zu erhöhen.

In den bebauten Bereichen, in denen keine Deichrückverlegung möglich war, wurden die bestehenden Deiche abgetragen und standsicher neu aufgebaut.

Die erforderlichen Binnenentwässerungsleitungen münden im Abschnitt Madau in ein Pumpwerk mit einer Pumpenleistung von 150 l/s.

Die Mangfall ist ein beliebtes Badegewässer. Bild vergrössern Die Mangfall ist ein beliebtes Badegewässer.

zum Seitenanfang Bauabschnitt 02

Der Bauabschnitt 02 umfasst die Deiche von der Willinger Brücke (Flusskilometer 12,45) abwärts bis zur Glonnmündung (Flusskilometer 10,60) linksseitig und bis zum Mühlbach (Flusskilometer 11,50) rechtsseitig. In diesem Abschnitt wurde der Hochwasserschutz im Rückstaubereich der Mangfall in den Triftbach und an der Glonn hergestellt. Rechtsseitig schließt im Osten der Bauabschnitt 06 Kolbermoor an.

Sofortmaßnahme Bauabschnitt 02 Bild vergrössern Lageplan Bauabschnitt 02

Ziel des Ausbaus:

  • Verbesserung des Hochwasserschutzes auf ein 100 jährliches Hochwasser durch Deicherhöhung und Einbau einer statisch tragenden Innendichtung (Erdbetonwand)
  • Rückverlegung der Deiche, soweit möglich
  • Bau von Hochwasserschutzmauern im Bereich Glonn und Triftbach

Zeitlicher Ablauf

  • Sofortmaßnahme im Bereich der Mangfall 2013/2014
  • Maßnahmen im Bereich Glonn und Triftbach 2016/2017
  • Gesamtkosten: ca. 6 Millionen Euro

Maßnahmen an der Mangfall:

Mit einer Spezialmaschine im Fräsverfahren wurden die Erdbetonwände in den Deich eingebracht. Entlang der Mangfall wurden die Deiche erhöht und mit einer Innendichtung (Erdbetonwand) verstärkt

An der Mangfall, bei Flusskilometer 12,00 wurde der Deich zurückverlegt und eine Fläche zur direkten Zugänglichkeit an das Gewässer geschaffen.
Es folgen noch Ausgleichspflanzungen im Bereich der Deiche.

Fräsverfahren Bild vergrössern Hochwasserschutz im Bereich Sportplatz

zum Seitenanfang Rückstaubereich Glonn

An der Glonn wurden an der Bahnbrücke bis auf Höhe der Mündung der Glonn in die Mangfall uferbegleitende Hochwasserschutzmauern errichtet. Rechtsufrig verläuft die Mauer bis zum Glonnspitz, linksufrig bis zur Mündung in die Mangfall.
Zeitgleich wurden die beiden Abstürze in der Glonn zwischen der Bahnbrücke und der Brücke Ganghoferstraße in durchgängige Rampen (Fischaufstiege) umgebaut.

Deichneubau Glonnspitz:

Im Bereich der Glonnspitz geht die ankommende Hochwasserschutzmauer in einen homogenen Erddeich über, der wiederum an den Deich am Triftbach anschließt.

zum Seitenanfang Rückstaubereich Triftbach

Am Triftbach wurde eine Spundwand gerammt und mit einem aufgesetzten Stahlbeton-Kopfbalken versehen.

Durchgängigkeit an der Mangfall:

Im Rahmen des Bauvorhabens wurden zwei Querbauwerke in der Mangfall im Bereich des Triftbachspitz in durchgängige Rampen (Fischaufstiege) umgestaltet. Dabei handelt es sich auch um ökologische Ausgleichsmaßnahmen.