Mangfall

Die Mangfall im Porträt


Als Ausfluss des Tegernsees mündet die Mangfall nach 58 Kilometern in Rosenheim in den Inn. Der typische Verlauf mit ihrem charakteristischen "Knie" zwischen Weyarn und Grub entstand in der Eiszeit.

Die Mangfall in Rosenheim im Jahr 2012 Bild vergrössern Die Mangfall in Rosenheim im Jahr 2012

Hochwasserschutz an der Mangfall

Momentan koordiniert, plant und baut das Wasserwirtschaftsamt umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen an der Mangfall. Alle Hintergründe und Informationen gibt es auf unserer Seite zum Hochwasserschutz Mangfalltal und unserer virtuellen Besucherplattform.

Renaturierung und Herstellung der Durchgängigkeit

Die Mangfall wurde vor mehr als 100 Jahren ausgebaut und begradigt, um die Holztrift zur Saline Rosenheim zu erleichtern und um die Wasserkraft zu nutzen. Dabei wurde der ehemals gewundene, verzweigte Lauf der Mangfall verkürzt, was zu einem höheren Gefälle und höheren Fließgeschwindigkeiten geführt hat. Um trotzdem die Kiessohle der Mangfall vor Erosion und Eintiefung zu schützen, hat man eine Vielzahl von Sohlabstürzen eingebaut. Diese Abstürze, die bis zu 1,5 Meter hoch sind, verhindern die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers.

Meilenstein erreicht

Seit 2023 hat das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim nun aber einen großen Meilenstein erreicht: Bis zum Wehr Bad Aibling ist die Durchgängigkeit der Mangfall wiederhergestellt. Seit Kurzem sind nun auch die letzten zwei Betonabstürze und Wanderhindernisse für Fische an der Mangfall oberhalb des Turnerstegs auf einer Länge von 400 Metern naturnah umgebaut worden.
Es entstanden weitere naturnah gestaltete Rampen und strukturreiche Gewässerabschnitte. Die Umbaumaßnahmen wurden vom Wasserwirtschaftsamt in enger Abstimmung mit dem örtlichen Fischereiverein und der Fachberatung für Fischerei geplant und von der Flussmeisterstelle Rosenheim umgesetzt.

Strukturen für einen guten Gewässerzustand

Der Umbau von nicht durchgängigen Sohlsicherungen führt zu einer großflächigen Verbesserung der ökologischen Situation an der Mangfall und ist für den guten Gewässerzustand wesentlich. Auch bei Niedrigwasserabflüssen verbessern strukturreiche Gewässerabschnitte mit unterschiedlichen Wassertiefen und Strömungsgeschwindigkeiten die Widerstandskraft des Gewässers und bieten Rückzugsraum für die Gewässerbewohner auch in Zeiten des Klimawandels. Die bestehenden rund einen halben Meter hohen Abstürze wurden durch niedrigere Querriegel aus Wasserbausteinen ersetzt. Zwischen den Riegeln entstehen Beckenstrukturen, die gewährleisten, dass Fische auch bei Niedrigwasser wandern können. Die Umbauten sind ein weiterer Schritt, um im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie den ökologischen Zustand der Mangfall zu verbessern.

Umbaumaßnahmen an der Mangfall

Zum Videobeitrag des Regionalfernsehens Oberbayern (rfo)