Leitzach

Die Leitzach im Porträt


Die 33,5 km lange Leitzach entspringt nahe Bayrischzell, wo sie vom Aubach gespeist wird. Sie fließt in Richtung Norden, östlich und unterhalb des Seehammer Sees vorbei und mündet schließlich bei Feldkirchen-Westerham (Landkreis Rosenheim) in die Mangfall. Der 19,4 km lange Abschnitt der unteren Leitzach gilt als Fischvorranggewässer. Das heißt, dieser Abschnitt ist wichtig, um den Fischbestand in Bayern zu sichern. Für den Unterhalt und die Pflege der Leitzach ist das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim zuständig.

Maßnahmen an der Leitzach

Um den Fischbestand an der Leitzach zu erhalten und ihren ökologischen Zustand zu verbessern, sind mehrere Maßnahmen notwendig. Wichtig ist, dass sich die Fische frei durch den Fluss bewegen können, um Nahrungs- und Laichgebiete zu finden. Künstlich eingebrachte Hindernisse, wie sogenannte Querbauwerke, behindern die Fische bei ihrer Wanderung durch den Fluss. Um die sogenannte ökologische Durchgängigkeit für die Fische in der Leitzach wiederherzustellen und ihr eine eigendynamische Entwicklung zu ermöglichen, setzen wir verschiedene Maßnahmen um. Diese beruhen auf der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die bis 2027 den "guten ökologischen Zustand" aller Oberflächengewässer fordert. Unsere Maßnahmen leisten dabei einen wichtigen Beitrag, um dieses Ziel an der Leitzach bis 2027 zu erreichen.

Die Leitzach bei Oberhasling nach dem Hochwasser 2013 Bild vergrössern Die Leitzach bei Oberhasling nach dem Hochwasser 2013

Projekt 1: Für eine reichhaltige Fischfauna

  • Projektbeginn:Herbst 2020
  • Projektende:noch offen

Bei Niederhasling in der Gemeinde Irschenberg (Flusskilometer 6,1 – 7,7) gibt es sieben Querbauwerke, die den Weg der Fische und Kleinstlebewesen behindern. Durch die Flussmeisterstelle Miesbach wurden diese Hindernisse zu ökologisch durchgängigen Sohlgleiten bzw. -rampen in einer sogenannten Becken-Riegel-Struktur umgebaut. Dabei ordnen wir Querriegel aus Wasserbausteinen so an, dass die Fische und Kleinstlebewesen durch abgesenkte Bereiche innerhalb der Riegel wandern können. Mehrere aufeinanderfolgende Becken sorgen dafür, dass Fische und Kleinstlebewesen die Höhenunterschiede der vormals nicht durchgängigen Querbauwerke nun überwinden können. Bauwerke, die bereits teilweise durchgängig waren, haben wir so optimiert, dass sie den aktuellen Anforderungen an die ökologische Durchgängigkeit entsprechen.
Sechs weitere, nicht durchgängige Querbauwerke befinden sich nahe des Ortsteils Oberhasling. Auch diese wollen wir in ökologisch durchgängige Sohlgleiten umbauen. Die Flussmeisterstelle Miesbach führt die Arbeiten im Jahr 2023 fort.

Projekt 2: Umgestaltung bei Geitau

  • Projektbeginn:Herbst 2020
  • Projektende:Sommer 2022

Bei Geitau im Gemeindegebiet Bayrischzell war die Leitzach bisher stark verbaut. Der sehr lineare Verlauf dieses Abschnitts hat einer natürlichen Entwicklung der Leitzach im Weg gestanden. Um dem entgegenzusteuern und ein naturnahes Ufer zu ermöglichen, hat die Flussmeisterstelle Miesbach auf rund 200 Metern Länge die alten Steinbefestigungen am Ufer entnommen. Zusätzlich eingebrachte Buhnen und Totholz-Strukturen im Gewässer sollen die Strömung der Leitzach lenken – das Ufer gestaltet sich so von selbst neu.
Aber nicht nur im Gewässerbett, sondern auch auf den angrenzenden Flächen haben wir verschiedene ökologische Maßnahmen umgesetzt. So finden Reptilien nun in Stein- und Totholzhaufen ein Zuhause. Mit artenreichem Mähgut auf einer Teilfläche wollen wir außerdem die Entwicklung von standortgerechtem Grünland fördern. Die Pflege übernehmen in Zukunft ortsansässige Landwirte.

Die Leitzach bei Oberhasling nach dem Hochwasser 2013 Bild vergrössern Die Leitzach bei Oberhasling nach dem Hochwasser 2013
Die Leitzach bei Geitau vorher - Nicht durchgängigen Sohlschwellen erschwerten Fischen das Wandern. Bild vergrössern Die Leitzach bei Geitau vorher - Nicht durchgängigen Sohlschwellen erschwerten Fischen das Wandern.